mapping susan

basis Frankfurt/  Ballhaus Ost/ German Stage Service Marburg

November 2013

Hörspiel-Premiere 19.12.2014:  RBB-Kulturradio

 

Susan Sontag will alles: das wilde Leben, Künstlerin sein und politisches Engagement. Aber zuerst wird sie zu einer der wenigen weiblichen Intellektuellen, die Amerika seit den Sechziger Jahren aufmischen. Dieser Ruhm ihres Intellekts ist Susan Sontag nicht genug. Sie will Schriftstellerin sein, wehrt sich gegen eine Festlegung als „Essayistin“.

 

Gleichzeitig misst sie sich und ihre Kollegen an Fragen der gesellschaftlichen Verantwortung. Seitdem Sontag schreibt, sucht sie in geistigem Wagnis, oft in physischer Gefahr, nach dem Punkt, von dem aus die Wirklichkeit dieser Zeit sich am schärfsten einsehen läßt. Ihre Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie lässt das Spannungsfeld zwischen Künstlertum und weltlicher Realität kulminieren.

 

Der Performancetheaterabend „mapping susan“ untersucht die inneren und äußeren Spannungen einer radikal denkenden Frau und sucht nach deren Übertragbarkeit in unsere heutige Welt.

 

Wir versuchen die Atmosphäre eines Lebens zu greifen, das sich radikal der Kunst und der politischen Verantwortung in ihrer Zeit stellte.

 

Mit: Oliver Augst, Nicole Horny & Philipp Sebastian

Regie: Heike Scharpff, Dramaturgie: Rosi Ulrich, Raum: Inna Wöller

Produktion: Katja Kettner

 

Ein Projekt von SCHARPFF + TEAM.  gefördert von  der Stadt Frankfurt/ Main  und German Stage Service Marburg, Fonds Darstellende Künste e.V., Bezirksamt Berlin-Pankow

 

„Die von Regie und Ausstattung gewebten Bilder bleiben wohltuend abstrakt. Oliver Augst legt derweil mit Stimme,Schlagzeug und meist sanft grummelnden elektronischen Geräuschen jenen Klangteppich aus, auf dem sich die Inszenierung mit den Mitteln von Rhythmus, Tempowechseln und Wiederholungen als musikalisches Stück entfaltet.“ (FAZ)

 

„In dichten 70 Minuten entsteht eine Skizze einer gleichermaßen hochreflektierten wie neurotsichen Frau. Eines Menschen, dessen Lebensprojekt es ist, Susan Sontag zu sein und der unter der Unerbittlichkeit dieses Projekts leidet. Der strenge Kopfmensch, den Sontag nach außen hin gab, war im Grunde eine tragische Figur, die nie ganz begriffen hat, wie viel Camp in ihr selbst steckte, wie viel Geist der Extravaganz, Kunst, die nicht ernst genommen werden kann, weil sie zu viel ist“. Man muss diese Deutung nicht gänzlich stimmig finden. Dennoch kann man sich von dieser kleinen, feinen Performance liebevoll zu weiterer Beschäftigung mit einem außergewöhnlichen Menschen eingeladen fühlen.“ (Tagesspiegel)